Montag, 7. Februar 2005

Menschen, die bösen Willens sind

Das folgende Gebet fand sich bei den persönlichen Habseligkeiten eines Juden, der in einem Konzentrationslager ermordet wurde:
„Herr: Wenn Du kommst in Deiner Herrlichkeit, dann erinnere Dich nicht nur der Menschen, die guten Willens sind.
Gedenke auch der Böswilligen.
Und am Tag des Jüngsten Gerichts erinnere Dich nicht nur an ihre Grausamkeiten, ihre Unmenschlichkeiten und ihre Gewalttaten:
Denk auch an die Früchte, die wir hervorbrachten ob dessen, was sie uns antaten.
Denk an die Geduld, den Mut, die brüderlichen Gefühle, die Demut, die Größe und die Treue, die unsere Henker am Ende in unseren Seelen weckten.

So gib, Herr, dass die von uns gezeugten Früchte dazu dienen mögen, die Menschen, die da bösen Willens sind, zu erlösen.“

Notwendige Läuterung

Die Schüler scharten sich um Ben-Yagul. Sie besprachen die Notwendigkeit der Läuterung.
„Wenn unser Herz nicht vollkommen bar jeden Verlangens ist, dann können wir den Weg nicht erkennen“, sagte der eine.
„Wir müssen uns von all unseren Mängeln befreien, oder Gott wird sich von uns zurückziehen“, erklärte ein anderer.
Ben-Yagul unterbrach die Diskussion und sagte:
„Wenn wir direkt in die Sonne schauen, werden wir blind und können Wald und Berge rings um uns herum nicht mehr unterscheiden.
Daher braucht der Mensch ein wenig Licht und ein wenig Schatten in seinem Leben.“
„Wer Perfektion zu erlangen sucht, der verfolgt den Weg der Eitelkeit.
Die spirituelle Suche besteht darin, uns anzunehmen, wie wir sind, und dennoch zu versuchen, Gott mit ganzem Herzen zu dienen.

Unsere kleinen Mängel werden uns dabei helfen, demütiger, menschlicher und duldsamer gegenüber den Mängeln anderer zu sein.“

Unterschied von gut und böse

Ein Schüler fragte den Zen-Meister: „Wie kann ich Gut und Böse unterscheiden?“

„Das ist eine törichte Frage. Denk nach, und dann beantworte du mir die Frage.“

Nachdem er überlegt hatte, sagte der Schüler: „Es ist ganz einfach. All das, was zu zerstören vermag, was mit Liebe gemacht wurde, wird als das Böse betrachtet.“

„Hast du schon einmal einen Tiger gesehen? Wenn ein Tiger für seine Jungen auf die Jagd geht und im Wald ein edles Rehkitz findet, das die Frucht der Liebe zweier Rehe ist, reißt er es dann nicht trotzdem?“

„Ich bin verwirrt“, sagte der Schüler.

„Böse ist, was wider unsere Natur geht“, antwortete der Meister. „Alles andere ist gut.“

Der fünften Name

Ein Schüler bat einen Sufi-Meister, ihm den fünften Namen Gottes zu offenbaren.
„Wer diesen Namen kennt, ist imstande, den Lauf der Geschichte zu ändern“, bemerkte er.
Der Meister verlangte, er solle einen ganzen Tag am Stadttor verbringen. Der Junge tat, wie ihm befohlen, und kam tags darauf wieder.
„Was hast du gesehen?“, fragte der Meister.
„Ein alter Mann wollte mit einem Hammel in die Stadt, um ihn zu verkaufen. Der Wächter verlangte eine Steuer, doch der Mann hatte kein Geld. Da nahm ihm der Wächter das Tier weg und jagte den Mann davon. Ich dachte bei mir: Wüsste ich den geheimen Namen Gottes, dann wäre ich imstande, einzugreifen.“
„Du hättest diese Ungerechtigkeit verhindern können – aber du hast lieber von einer Offenbarung geträumt.
Wie schade!
Nun, ich werde dir den fünften Namen Gottes verraten: Handle zum Wohle der Anderen.
Nur so kannst du den Lauf der Geschichte ändern.“

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