Mythos von der Psyche

Es war einmal . . . eine schöne, von allen bewunderte Prinzessin, um deren Hand jedoch niemand anzuhalten wagte. Verzweifelt wandte sich der König an den Gott Apollo. Dieser sagte ihm, man solle Psyche in Trauerkleidern auf einen Berg führen und dort allein zurücklassen. Noch vor Tagesanbruch werde ein Ungeheuer zu ihr kommen und sie zur Frau nehmen. Der König gehorchte, und die ganze Nacht lang wartete die Prinzessin oben auf dem Berg ängstlich und halbtot vor Kälte auf die Ankunft ihres Mannes.

Am Ende schlief sie dennoch ein. Als sie erwachte, fand sie sich, in eine Königin verwandelt, in einem schönen Palast wieder. Jede Nacht suchte ihr Mann sie auf, sie schliefen miteinander, aber er hatte ihr eines zur Bedingung gemacht: Psyche werde jeder Wunsch erfüllt, sie müsse nur unbedingtes Vertrauen zu ihm haben und dürfe niemals sein Gesicht sehen.

Lange Zeit war die junge Frau glücklich. Sie genoss die Bequemlichkeiten und verliebte sich immer mehr in den Mann, der sie jede Nacht aufsuchte und ihr so viel Zuneigung und Zärtlichkeit entgegenbrachte. Gleichzeitig überkam sie hin und wieder Angst, mit einem Ungeheuer verheiratet zu sein. Eines Nachts, kurz vor Tagesanbruch, als ihr Mann noch schlief, beleuchtete sie mit einer Laterne das Bett. Und sah Amor, einen Mann von unglaublicher Schönheit, neben sich liegen. Das Licht weckte ihn, er sah, dass die Frau, die er liebte, außerstande war, seinen einzigen Wunsch zu erfüllen, und verschwand.

Psyche versucht verzweifelt, ihre Liebe wieder zurückzuerlangen, und ist deshalb auch bereit, sich einer Reihe von Aufgaben zu unterziehen, die Venus ihr auferlegt. So musste Psyche zu Proserpina, der Göttin des Totenreichs, gehen, um dort ein Fläschchen mit Schönheitssalbe zu holen. Auf dem Rückweg kann Psyche nicht widerstehen. Sie öffnet das versiegelte Fläschchen und fällt von dem betäubenden Geruch in einen Schlaf, aus dem sie nicht mehr erwacht. Doch auch Amor ist verliebt, er bereut es, so engherzig mit seiner Frau umgegangen zu sein. Er schafft es, zu Psyche zu gelangen und sie mit der Spitze seines Pfeils aus ihrem tiefen Schlaf zu wecken. Er sagt zu ihr: Deine Neugier hat dich fast dein Leben gekostet. Psyche hatte geglaubt, im Wissen Sicherheit zu erlangen, fand aber nur das Gegenteil.

Beide gehen zu Jupiter, dem obersten Gott, und flehen ihn an, ihre Verbindung unsterblich zu machen. Jupiter setzt sich für die Liebenden ein und es gelingt ihm sogar, Venus’ Zustimmung zu erwirken. Von diesem Tag an sind Psyche (die Essenz des menschlichen Wesens) und Amor (die Liebe) immer zusammen. Wer das nicht akzeptieren kann und immer eine Erklärung für die Magie und das Geheimnis menschlicher Beziehungen sucht, wird das Beste, was das Leben ihm geben kann, verlieren.

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