Die Kunst des Gebens
Oft sagt ihr: „Ich würde ja geben, aber nur denen, die es wirklich verdienen.“
Die Bäume in eurem Obstgarten sagen das nicht,
und auch die Herden auf eurer Weide sagen das nicht.
Sie geben, um zu leben, denn geizen heißt zugrunde gehen.
Wer würdig ist, seine Tage und seine Nächte zu empfangen,
der ist doch auch dessen würdig, was ihr habt.
Und wer es verdient, aus dem Ozean des Lebens zu trinken,
der verdient es auch, seinen Becher an eurem Bächlein zu füllen.
Und welch Verdienst könnte größer sein als der,
der in dem Mut und dem Vertrauen,
ja, in der Barmherzigkeit des Empfangens liegt?
Und wer seid ihr,
dass Menschen sich ihr Gewand vom Leib reißen und ihren Stolz entblößen,
damit ihr ihre Würde nackt und ihren Stolz unverhüllt sehen könnt?
Sorgt erst einmal dafür, dass ihr selbst es verdient,
Gebende zu sein und Werkzeuge des Gebens.
Und ihr Empfangenden – und Empfangende seid ihr alle –
bürdet euch nicht das Gewicht der Dankbarkeit auf,
es sei denn, ihr wollt euch selbst und dem, der gibt, ein Joch auferlegen.
Denn wenn ihr eurer Schuld zu viel Bedeutung beimesst,
dann zweifelt ihr ja an der Großzügigkeit des Gebenden,
deren Mutter die freigebige Erde ist und deren Vater Gott ist.
von Khalil Gibran
Die Bäume in eurem Obstgarten sagen das nicht,
und auch die Herden auf eurer Weide sagen das nicht.
Sie geben, um zu leben, denn geizen heißt zugrunde gehen.
Wer würdig ist, seine Tage und seine Nächte zu empfangen,
der ist doch auch dessen würdig, was ihr habt.
Und wer es verdient, aus dem Ozean des Lebens zu trinken,
der verdient es auch, seinen Becher an eurem Bächlein zu füllen.
Und welch Verdienst könnte größer sein als der,
der in dem Mut und dem Vertrauen,
ja, in der Barmherzigkeit des Empfangens liegt?
Und wer seid ihr,
dass Menschen sich ihr Gewand vom Leib reißen und ihren Stolz entblößen,
damit ihr ihre Würde nackt und ihren Stolz unverhüllt sehen könnt?
Sorgt erst einmal dafür, dass ihr selbst es verdient,
Gebende zu sein und Werkzeuge des Gebens.
Und ihr Empfangenden – und Empfangende seid ihr alle –
bürdet euch nicht das Gewicht der Dankbarkeit auf,
es sei denn, ihr wollt euch selbst und dem, der gibt, ein Joch auferlegen.
Denn wenn ihr eurer Schuld zu viel Bedeutung beimesst,
dann zweifelt ihr ja an der Großzügigkeit des Gebenden,
deren Mutter die freigebige Erde ist und deren Vater Gott ist.
von Khalil Gibran
dbhp - 8. Jan, 14:29