Manchmal, wenn dir die Tränen im Hals stecken,
wenn du daran zerbrichst,
dass niemand dich versteht…,
dann brauchst du einen Freund,
der seinen Arm um dich legt und dich weinen lässt.
Manchmal, wenn du vor Freude hüpfst,
wenn du die ganze Welt vor Glück umarmen willst…,
dann brauchst du einen Freund,
der deine Freude widerspiegelt und mit dir lachen kann.
Manchmal, wenn du allein sein willst,
wenn dir Ruhe und Stille wichtig sind, um dich zu finden…,
dann brauchst du einen Freund,
der sich nicht aufdrängt und geduldig wartet.
Manchmal – nein, immer
Brauchst du einen Freund,
der dich annimmt, wie du bist…,
vor dem du dein Leben ohne Maske leben darfst.
(Ingrid Thurner)
dbhp - 13. Mär, 15:22
Durch eine Oase ging ein finsterer Mann.
Er war so gallig in seinem Charakter, dass er nichts Gesundes und Schönes sehen konnte,
ohne es zu verderben.
Am Rand der Oase stand eine junge Palme im besten Wachstum.
Sie stach dem finsteren Mann in die Augen.
Er nahm einen schweren Stein und legte ihn der Palme mitten in die Krone.
Mit einem bösen Lächeln ging er nach dieser „Heldentat“ weiter.
Die junge Palme schüttelte und bog sich, und versuchte die Last abzuschütteln.
Vergebens, zu fest sass der Stein in der Krone.
Da krallte sich der Baum fester in den Boden und stemmte sich gegen die steinerne Last.
Er senkte seine Wurzeln so tief, dass sie die verborgene Wasserader der Oase erreichten und
stemmte dabei den Stein so hoch, dass die Krone über jeden Schatten hinausreichte.
Wasser aus der Tiefe und Sonnenglut aus der Höhe machten aus dem Baum eine königlichen Palme.
Nach Jahren kam Ben Saddok wieder, um sich an dem Krüppelbaum zu freuen,
den er, wie er glaubte, verdorben hatte. Er suchte vergebens.
Da senkte die stolzeste Palme ihre Krone, zeigte den Stein und sagte:
„Ben Saddok, ich muss dir danken, deine Last hat mich stark gemacht!“
dbhp - 13. Mär, 15:13
„Auf jeder Tour kommt einmal der Punkt,
im unübersichtlichen, nebeligen Gelände
wo man den Kompass herausholen muss.
Und unser modernes Leben ist manchmal unübersichtlich geworden.
Da heißt es eben,
die unsicher bebende Nadel unseres Herzens
geduldig auf diesen geheimnisvollen großen Pol hin
einpendeln zu lassen,
zu jenem Pol hin,
bei dem schlussendlich alle unsere Wege zusammenlaufen…“
dbhp - 13. Mär, 15:03
Einmal am Tag, da solltest du ein Wort in deine Hände nehmen ein Wort der Schrift.
Sei vorsichtig es ist so schnell erdrückt und umgeformt, damit es passt.
Versuch nicht hastig es zu „melken", zu erpressen damit es Frömmigkeit absondert.
Sei einfach einmal still.
Das Schweigen, Hören, Staunen ist bereits Gebet und Anfang aller Wissenschaft und Liebe.
Betastet das Wort von allen Seiten, dann halt es in die Sonne und leg es an das Ohr wie eine Muschel.
Steck es für einen Tag wie einen Schlüssel in die Tasche, wie einen Schlüssel zu dir selbst.
Fang heute an!
Vielleicht damit: „Es geschehe dein Wille wie im Himmel so auf Erden.“
(Paul Roth)
dbhp - 13. Mär, 14:57